Actioncam – Was sollte ich vor dem Kauf wissen?

Eine Aktion-Kamera macht dich nicht zum Aktionheld! Wer mit dem Gedanken spielt sich eine Actioncam zu kaufen, egal von welchem Hersteller ob nun GoPro Hero 7 8 9*, DJI Osmo, Insta360, Rollei, Sony, Xiaomi, etc., sollte dies nicht auf Basis toller Youtube Videos entscheiden. Ja, mit Actionkameras und dem richtigen Zubehör können super tolle Videos entstehen! Jeder sollte im letzten Satz genau beachten, dass diese Videos „mit“ und nicht allein „durch“ diese Kameras entstehen. Zu der eigentlichen Aufnahme, bzw. zu den etlichen Wiederholungen aus verschiedenen Winkeln einer einzigen Aufnahme, kommen noch Videoschnitt, Color Grading (Farbkorrekturen) und ein passender Soundtrack. Ohne eine ordentliche Nachbearbeitung der ganzen gedrehten Videos entstehen keine Videos, die sich irgendjemand gerne anguckt. Denn wer guckt sich gerne ein 20 Minuten Video aus ein und der selben Perspektive an? Des Weiteren wird oft nur der Preis der Kamera beachtet, jedoch wird auch allerhand Zubehör benötigt.

Preisfaktor Zubehör

Ein Video bzw. eine Sequenz wird im Normalfall nicht nur einmal gedreht, sondern meist häufiger und aus verschiedenen Winkeln. Dafür muss entsprechendes Zubehör erworben werden, welches zusätzliches Geld kostet. Hierzu gibt es mittlerweile eine Große Auswahl. Neben dem offiziellen und kostspieligen Zubehör von GoPro (Actioncam Zubehör im Test) sind auch günstigeres Zubehörsets von verschiedenen „Chinamarken“ wie z. B. „Neewer“, „Humesuit“, „Deyard“, „Kupton“ zu bekommen. Diese werben mit vielen Teilen wie: „30 in 1“, „50 in 1“, „53 in 1“ oder auch „58 in 1“. Dabei wird natürlich jedes Teil egal ob Schraube, Klemme, Klebepads etc. einzeln gezählt. Ob diese Sets eine echte alternative darstellen, lest ihr im folgenden Test: „Neewer 50-in-1 Aktionkamera Zubehör Set Kompatibel mit GoPro Hero 8 Max 7 6 5 4 Schwarz GoPro 2018 Session Fusion Silber Weiß Insta360 DJI AKASO APEMAN Campark SJCAM Aktionkamera usw.“ Für Einsteiger auf jeden Fall zu empfehlen!

Impuls oder Konzept

Eine Actioncam wurde konzepiert um Action aufzunehmen, jedoch werden immer wieder Videos aufgezeichnet, die weder Action, noch Dramatik noch sonst etwas bieten. Dies passiert meistens, da das eigene Ego auch sowas „cooles“ erschaffen möchte wie es immer auf Youtube suggeriert wird, jedoch kein Konzept oder ähnliches erarbeitet und einfach drauf los gefilmt wird. Beispiel: Kamera kaufen, Kamera an Helm Befestigen, fahrt filmen, fertig. Danach landen 95% solcher Videos auf der eigenen Festplatte und werden nie wieder angeguckt. Warum sollte sich auch jemand die 30 Minuten Video aus ein und der selben Perspektive angucken? In den 30 Minuten sind eventuell 20 Sekunden zeigenswert. Nun muss man sich aufraffen und das Video auf die besagten 20 Sekunden zurechtstutzen und optional Vertonen. Da es sich jedoch um einen Impulskauf handelt, fehlt die richtige Motivation und das Konzept hinter dem erstellen eines sehenswerten Clips.

Was möchte ich Filmen?

Diese Frage sollte sich jeder stellen bevor die Wahl blind vor Liebe auf eine Actionkamera fällt. Statt 350€ für eine Actioncam + weitere Zubehör zu bezahlen, kann es auch sinnvoller sein 200€ mehr ins nächste Smartphone zu investieren. Smartphones bieten mittlerweiele ebenfalls super Kameras, Bildstabilisation, oft sogar einen optischen Zoom, und kommen teilweise besser mit wenig Licht klar.

Wer viel in innenräumen Filmen möchte, hat dabei häufig nicht ideale Lichtverhältnisse. Diese werden bei einer Actioncam jedoch benötigt. Des weiteren muss man für Actioncamclips immer nah am eigentlichen geschehen sein.

Fazit

Wer viel Sport oder andere „Action“ betreibt, weiß was er Filmen möcht, außerdem ein Konzept hat und auch die Motivation etwas Arbeit in die Postproduktion zu stecken, der kann bedenkenlos Geld in eine Actioncam investieren. Wer jedoch denkt, nur durch den Kauf einer solchen Kamera würde er zum nächsten Filmstar auf Youtube und denkt er müsse außer die Kamera erwerben und etwas filmen nicht viel Aufwand in gute Videos stecken, der sollte sich nochmal überlegen, wo genau seine Motivation für so eine Kamera liegt. Vielleicht handelt es sich auch nur um das Gen „WILL ICH HABEN“.

Tipp: Erstellt erst mal ein paar Videos mit dem Handy und schneidet diese zu einem Kurzfilm zusammen. Dabei merkt ihr, wie viel Arbeit dahinter steckt und könnt euch überlegen, ob es das Richtige für euch ist.